Schutzraum macht gendersensible Sprache

Datum: 07.01.2022 | Lesezeit: 2 Minuten

Gendergerechte Sprache stellt ein überaus kontrovers diskutiertes Thema in unserer Gesellschaft dar und löst viele unterschiedliche Emotionen aus. Für die einen ist es ein wichtiges Anliegen, für die anderen gibt es Wichtigeres und für manche ist es schlichtweg Wahnsinn.

Unsere Haltung: eigentlich gendern wir täglich, entweder verwenden Menschen genderUNSENSIBLE oder genderSENSIBLE Sprache. Basierend auf dem Prinzip der Menschenwürde ist für uns klar: Wir möchten sensibler in unserem Sprachgebrauch sein! Sich auf eine gendergerechte Sprache einzulassen, ist sicherlich mit Irritationen verbunden und bedarf einer Umgewöhnung. Wir machen uns dabei keinen Stress. Entweder es passiert natürlich oder eben nicht … Aber wir versuchen es und finden es lohnt sich, wenn wir dadurch inklusiver sein können.


Was ist gendergerechte Sprache?

Im medialen Diskurs wird immer wieder argumentiert, dass das generische Maskulinum andere Geschlechter inkludiert. Dieses Mitmeinen ist jedoch nicht hörbar. Viele Personen fühlen sich dadurch kaum bis gar nicht angesprochen. Zusätzlich ist mitgemeint nicht gleich mitgesagt. Das möchte gendergerechte Sprache ändern! Als Reaktion auf das Ungleichgewicht in der Sprache wird mittels gendersensibler Sprache versucht alle Geschlechter sichtbar und hörbar zu machen. Somit sind Personen aller Geschlechter gleichermaßen genannt – also Frauen, Männer, Personen des dritten Geschlechts (divers) und weitere. Demnach zielt gendergerechte Sprache erstens auf die Gleichstellung von Frauen und Männern und darüber hinaus aller Geschlechter sowie zweitens auf eine Gleichbehandlungen alle Geschlechter auf respektvolle Art und Weise in sowohl geschriebener als auch gesprochener Sprache. Zudem hat Gendern deutliche Effekte auf die Sichtbarkeit aller Geschlechter sowie das Denken über Geschlechter.


Wie geht gendersensible Sprache?

Neben bereits existierenden genderneutralen Begriffen – beispielsweise „Kind“, „Mensch“ oder „Vorbild“ – gibt es unterschiedliche Möglichkeiten Begriffe zu gendern:

  • Eine erste Möglichkeit sind Paarnennungen, bei denen explizit das männliche und weibliche Geschlecht mit ausgesprochen werden. Alle anderen Geschlechter werden dabei jedoch außen vorgelassen.

Beispiel: Bürger und Bürgerinnen / BürgerInnen

  • Eine zweite Möglichkeit umfasst geschlechterneutrale beziehungsweise geschlechterindifferente Bezeichnungen. Hierbei handelt es sich um Sammelbezeichnungen. Zwar erzeugen diese eine Gleichbehandlung aller Geschlechter, jedoch funktionieren solche Bezeichnungen ausschließlich im Plural.

Beispiel: Lehrkraft oder Mitarbeitende

  • Inklusivere Sprache, die alle Geschlechterformen gleichermaßen miteinbezieht und gleichzeitig die singuläre Form zulässt, bedient sich der sogenannten ‚Gender-Pause‘. Eine solche lässt sich durch ein Sternchen, einen Doppelpunkt oder einen Strich machen. Sagen wir mal so; jede Form hat ihre Vor- und Nachteile. Welche der Formen gewählt wird, hängt von der eigenen Präferenz ab. Die Hauptsache ist, dass eine ‚Pause‘ sichtbar oder hörbar wird.

Beispiel: Student*in / Student:in / Student_in

  • Neben der Pause besteht zudem die Möglichkeit, Personen mit Verben oder Adjektiven zu umschreiben.

Beispiel: adressierte Person (statt Adressat:in)

Die genannten Möglichkeiten behandeln lediglich die grundlegende Verwendung gendergerechter Sprache. Falls du dich darüber hinaus informieren möchtest, können wir Seiten wie Geschicktgendern, Genderleicht sowie Queer-Lexikon empfehlen.

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